Die 5. Klasse der Regelschule Bad Köstritz war in ihrer ersten Schulwoche auf Erkundung an der Weißen Elster unterwegs. Begleitet von einem Mitarbeiter der Thüringer Landgesellschaft konnten sie von den geplanten Maßnahmen zum Schutz ihres Ortes vor Hochwasser der Weißen Elster erfahren. In kurzen Spielen richteten sie ihre Aufmerksamkeit auf die Aue, die Baumarten und menschliche Einflüsse. Am Ufer fanden sie einen jungen Grünfrosch, eine Kleinlibellenlarve und Wasserschnecken.
Projektage mit Schülerinnen und Schülern der Staatlichen Regelschule „Hans Settegast“ Bad Köstritz im Juli 2019
Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse beschäftigten sich vier Tage mit der Weißen Elster. Sie interviewten ihre Eltern, Großeltern oder Nachbarn zu Hochwasserereignissen und fanden heraus, dass nicht nur 2013, sondern auch 1981 und 1954 Jahrhunderthochwasser die Orte überschwemmten. In Experimenten konnten sie die Versickerungsfähigkeit von Oberflächen auf ihrem Schulhof und die Kraft von Wasser testen. Dazu hielten sie einen langen Schlauch aus dem Fenster und „stapelten“ 2 Liter Wasser darin. Kaum einer konnte das Schlauchende dann noch mit dem Daumen verschließen.
Am zweiten Tag ging es an die Weiße Elster zur Untersuchung der Tierwelt und der Gewässergüte.
Am dritten Tag ging es auf Naturerlebniswanderung und Exkursion mit den Fachplanern der Landgesellschaft. Sie erfuhren, dass Deiche verlegt werden und eine große Flussschleife entstehen sollen. Damit bekommt der Fluss mehr Platz.
Der Höhepunkt des Projektes war die Schlauchbootfahrt auf der Weißen Elster. Manche Schüler hatten viel Spaß dabei, das Wasser und die Strömung hautnah zu erleben.
Projekttage am Karl-Theodor-Liebe-Gymnasium Gera im Juni 2019
Schüler und Schülerinnen der 9. Klasse des Karl-Theodor-Liebe-Gymnasiums untersuchten am 7. Juni 2019 neben der biologischen auch die chemische Gewässergüte. Dabei testen sie das Wasser der Weißen Elster auf Nitrat, Nitrit, Ammonium, Gesamthärte und pH-Wert. Ein Teil der Schüler widmete sich der Analyse der Gewässerstruktur, die in diesem Abschnitt vom Menschen stark verändert wurde. Sie schauten sich mit den Planern der Thüringer Landgesellschaft aus Neustadt zudem die Anlagen des Hochwasserschutzes im Hofwiesenpark näher an.
Die drei Klassen der Jahrgangsstufe 7 des Karl-Theodor-Liebe-Gymnasiums Gera erforschten vom 18.-20. Juni 2019 die biologische Gewässergüte der Weißen Elster. Dabei standen vor allem die Tiere des Makrozoobenthos im Fokus. Die Schülerinnen und Schüler lernten Zeigertiere der vier Gewässergüteklassen von sauberem über belastetem bis hinzu übermäßig belastetem Wasser kennen. Sie fanden Schnecken, Eintagsfliegen- und Libellenlarven und viele junge Fische. An manchen Stellen, wo die Strömungsgeschwindigkeit etwas geringer ist, konnten viele Insektenlarven an den Steinunterseiten entdeckt werden. In einer Senke kamen schlammliebende Arten vor wie der Schlammröhrenwurm oder Rollegel. Gelege der Köcherfliegenlarven hafteten an den Steinunterseiten.
Busexkursion zum physikalischen Modell des geplanten Flutkanals Greiz am 27. Juni 2019
Bei strahlendem Sonnenschein machten sich am Donnerstag, den 27.06.2019 zehn interessierte Greizerinnen und Greizer auf den Weg nach Eisfeld und Schleusingen. Die Busexkursion, zu der die Thüringer Landgesellschaft (ThLG) eingeladen hatte, führte die Teilnehmer zunächst nach Eisfeld. Unter Leitung von Herrn Hinz vom Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) konnten dort die laufenden Baumaßnahmen zum Hochwasserschutz besichtigt werden.
Nachdem in der Mittagspause mit Thüringer Rostbratwürsten und Grillkäse für das leibliche Wohl der Teilnehmenden gesorgt wurde, erhielten sie im Hydrolabor Schleusingen eine kurze Einführung zum geplanten Flutkanal sowie eine Erläuterung zum physikalischen Modell im Maßstab 1:25. Das Modell der Ausleitung der Weißen Elster in den Flutkanal dient dazu, verschiedene Hochwasserereignisse zu simulieren und zum Beispiel Fragestellungen zum Sedimenttransport und Treibgut zu untersuchen. Die Exkursionsteilnehmenden konnten das Modell in der Versuchshalle des Hydrolabors anschließend besichtigen und die Simulation eines HQ50 und eines HQ100 verfolgen. Auftretende Fragen wurden von den Mitarbeitern des Hydrolabors sowie von der ThLG beantwortet. Bevor die Exkursionsteilnehmenden Ihre Heimreise mit dem Bus antraten, konnte noch ein Modell zur Talsperre Weida von der Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) besichtigt werden. Herr Dr. Sabrowski (TFW) gab über die Talsperre Weida und das Modell Auskunft.
Aufgrund der positiven Resonanz der Teilnehmer hoffen die Veranstalter auf ein reges Interesse für die nächste geplante Exkursion am 3. September 2019.
Projekttage mit Schülerinnen und Schülern der Staatlichen Regelschule Crossen vom 20. bis 29. Mai 2019
Die 7. Klasse erforschte am 20. Mai 2019 die Wasserchemie der Weißen Elster. Mit einem Wasserkoffer untersuchten sie die wesentlichen Parameter Nitrat, Nitrit, Ammonium, Phosphat, Härtegrad und pH-Wert. Im Vergleich zur Weißen Elster wurden ebenfalls Proben der Rauda, des Teiches in Crossen, des Walpernheimer Baches sowie von Regenwasser untersucht. Sie stellten bei einigen Gewässern erhöhte Phosphat- und Nitritgehalte fest.
Am zweiten Projekttag (21. Mai 2019) der 7. Klasse ging es um Wasserkraft. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren von Wehranlagen und Talsperren an der Weißen Elster. In Experimenten beschäftigten sie sich mit der Kraft des Wassers. Beim Besuch des Elsterfloßgrabens konnten sie mit Herrn Wunderlich die Flößerei von Holz testen und Fließgeschwindigkeiten an Elster und Floßgraben vergleichen.
Am dritten Projekttag (22. Mai 2019) ging die 7. Klasse auf Entdeckungsreise an einen naturnaheren Abschnitt der Weißen Elster nach Berga/Elster. Mit Schlauchbooten waren die Teilnehmer 2,5 Stunden auf dem strömenden Gewässer bis Wünschendorf unterwegs. Sie konnten Kiesinseln, Felsen und unbefestigte Ufer erleben, aber auch eine Wehranlage an der Clodramühle. Zum Schluss wartete noch ein kräftiger Gegenwind auf die Paddler.
Die Schüler und Schülerinnen der Klasse 6b erforschten am 23. Mai 2019 die jüngsten Hochwasserereignisse in Crossen und Umgebung. Dafür hatten sie Verwandte oder Nachbarn zu ihren Erfahrungen interviewt und ein Poster erstellt. In Experimenten zur Versickerungsfähigkeit diverser Oberflächen konnten sie Ursachen von Hochwasser und mögliche Lösungen kennenlernen.
Am Folgetag wurde von der Klasse 6b die Biologische Gewässergüte der Weißen Elster bestimmt. Dazu wurden die Tiere des Makrozoobenthos unter die Lupe genommen. So untersuchten sie die Köcherfliegenlarve, den Plattegel und die Spitzschlammschnecke. Anhand der am Gewässer aufgenommen Kriterien und der gefundenen Tierarten stellten die vier Teams die Gewässergüteklasse II – mäßig belastet – fest.
Auch die Schüler der Klasse 6b recherchierten am 27. Mai 2019 die Folgen des Hochwassers 2013. Einige brachten Fotos von überschwemmten Kellern und Gartengrundstücken, Straßen und Gewerbeflächen mit. Zeitzeugen und Zeitungsartikel berichteten von den täglichen Geschehnissen und von den vielen Helfern bei Feuerwehr, THW und Bürgerschaft. Anhand von Grafiken stellten sie zudem fest, dass 1954 das Hochwasser noch über den Pegel von 2013 hinaus angestiegen war.
Mit einem Zeiss-Mikroskop und einer aufgesetzten Kamera lernten die Schüler der Klasse 6b zu Beginn des 28. Mai 2019 kleine Wassertiere in der Großansicht kennen. Bei der Suche an der Weißen Elster konnten sie dann die Larven, Schnecken und Würmer an Steinen, Uferpflanzen oder im Kescher schon gut erkennen. Im Bild ist eine gefundene Spitzschlammschnecke zu sehen.
Zum Höhepunkt ihrer Projekttage fuhren die Schüler der 6. Klassen am 29. Mai 2019 mit der Bahn nach Berga/Elster. Dort wurden sie von Erik Naumann und seinen Schlauchbooten erwartet. Die Mädchen und Jungen hatten viel Spaß auf der Weißen Elster. Sie mussten sich aber auch kräftig anstrengen, um die anspruchsvolle Strecke bis Wünschendorf zu meistern. Unterwegs konnte der Eisvogel beobachtet werden.
Projekttage mit Schülerinnen und Schülern der Staatlichen Regelschule „Hans Settegast“ Bad Köstritz am 2. und 3. Mai 2019
Eine 6. Klasse erkundete am 2. Mai auf einer Naturerlebniswanderung von Bad Köstritz nach Silbitz die Aue der Weißen Elster. Eine Phantasiereise entführte sie an einen Frühlingstag vor 300 Jahren, in eine Zeit, wo das alljährliche Hochwasser dynamisch in die Gestalt von Fluss und Aue eingriff und vielfältige Strukturen für Tiere und Pflanzen schuf. Bei der Wanderung entdeckten die Schüler und Schülerinnen den Altarm der Weißen Elster, die Rote Wand und ihre Baumarten und testeten in einem Spiel den Unterschied von Kanal und Mäander.
Die zweite 6. Klasse ging am 3. Mai auf Entdeckungsreise in den Frühling an der Weißen Elster. Im Elster-Vernetzungsspiel wurden mit einem roten Faden Nahrungsbeziehungen von verschiedenen Tierarten wie Insekten, Amphibien und Vögel sowie Pflanzenarten des Gewässers verdeutlicht. Bei der weiteren Wanderung sammelten die Schüler und Schülerinnen Beispiele, wo der Mensch hier in der Aue seine Spuren hinterlassen hat. Und da fanden sie Vieles.
Besondere Aktion anlässlich des Weltwassertages am 22. März 2019 am Ulf-Merbold-Gymnasium in Greiz
Alle Schüler und Schülerinnen der 5. und 6. Klassen waren eingeladen, sich auf eine unterhaltsame und spannende Art und Weise mit dem Thema Wasser auseinander zu setzen. Dazu hatte die Umweltpädagogin Susanne Mohr interessante Versuche zur Versickerung und zur Oberflächenspannung mitgebracht. Kleine Wassertierchen durften aus einem Glas gefischt und deren Bewegungen unter dem Mikroskop beobachtet werden. Der Höhepunkt war jedoch das „Musizieren“ auf einer mit Wasser gefüllten Klangschale.
Den Acht- bis Zehntklässlern wurde unterdessen in der Aula der Schule Wissenswertes zum Thema Gewässer- und Hochwasserschutz von Mitarbeitern der ThLG vermittelt. Christian Herold und Gregor Steinhöfel, die die Vortragsreihe gestalteten, luden die Schüler anhand von Bildern auch zum Austausch darüber ein, wie sie selbst die Natürlichkeit eines Gewässers empfinden oder in welchen Fluss sie gern mal die Füße reinhängen würden.
Danach ging es zum Pegelhäuschen an die Weiße Elster. Dort konnten die Schülerinnen und Schüler von der Brücke aus die Pegelmessung im Fluss beobachten. Interessiert verfolgten sie das von oben über die gesamte Flussbreite gezogenes Messgerät in Gestalt eines Schiffchens, das den Durchfluss und die Fließgeschwindigkeit der Weißen Elster misst. Das Team der ThLG um Sylvia Schmidt erklärte den Schülern die Messmethoden und die Darstellung der Durchflussmessungen anhand farbiger Karten. Im Pegelhäuschen, das extra für die Schüler an diesem Tag geöffnet war, konnte man die Geräte zur Aufzeichnung des Wasserstandes besichtigen.
Richtfest der neuen Reithalle in Gera
Genau fünf Jahre ist es her, dass das Hochwasser die Weiße Elster in Gera übertreten ließ. Die Reithalle war davon stark betroffen, den der alte Holzbau wurde seinerzeit ufernah gebaut und 2013 vollständig überflutet.
In Zukunft soll an dieser Stelle wieder Weidefläche entstehen, denn eine neue Reithalle wird nun in größerem Abstand zum Flusslauf errichtet. Möglich wird dies durch die intensive Zusammenarbeit der Thüringer Landgesellschaft, der Stadt Gera und des Land Thüringen. Als Ausdruck dieser gemeinsamen Bemühungen wurde daher am 31.05.2018 mit den Mitgliedern des Reitvereins das Richtfest für die neue Reithalle gefeiert.
Der Ansatz, Infrastruktur wie die Reithalle in größerer Entfernung zum Fluss neu zu errichten unterstützt das Planungsprinzip, dass auch Deichanlagen näher an Siedlungs- und Gewerbegebiete verlagert werden sollen. Dadurch werden Überschwemmungsflächen für den Fluss geschaffen, um zukünftige Hochwasser abzumildern und in ihrer Schadenswirkung zu minimieren.
Das MDR Thüringen Journal hat den Jahrestag des Hochwassers und das Richtfest für einen Bericht zum Anlass genommen. Es wurde gefragt, was seit 2013 für den Hochwasserschutz in Thüringen unternommen wurde. Die Reithalle ist ein gutes Beispiel, weitere sollen bald folgen. Ansehen kann man den Beitrag hier. Den dazugehörigen Artikel finden sie hier.