Kurz vor Einsendeschluss zum Flusstagebuch-Wettbewerb für Kinder, Familien und Schulen gab es noch eine kleine Führung mit interessanten Beobachtungen an der Weißen Elster in Greiz. Mit einem Pegelstand von 140 cm am Greizer Pegelhaus herrscht Niedrigwasser. Die Temperatur ist mit 17 Grad Celsius kühler als die vor einer Woche in Bad Köstritz gemessenen 23 Grad Celsius.
Eine abgeschlossene Baustelle zum Hochwasserschutz sah man bei der Mauer zwischen Bahn- und Autobrücke am Elstersteig. Im Süden der Greizer Neustadt war der Aufbau von Spundwänden infast abgeschlossen. Diese schützen nun die anliegenden Kleingärten und die Neustadt vor Hochwasser – zumindest als Übergangslösung bis zu den endgültig favorisierten Hochwasserschutzmaßnahmen für die Stadt.
Für Schulklassen besteht noch bis November die Möglichkeit Projekttage zur Weißen Elster in Greiz umzusetzen. Bitte melden Sie sich bei Interesse an einem Termin unter 0151-12818816.
Zu einer spannenden Flussführung kamen am 11. August 2022 Großeltern mit ihren Enkeln und interessierte Erwachsene an die Weiße Elster nach Bad Köstritz. Gemeinsam mit der Umweltpädagogin Susanne Mohr untersuchten sie die Fließgeschwindigkeit vor und nach dem Köstritzer Wehr. Wo vor dem Wehr fast keine Bewegung wahrnehmbar war, strömte das Flusswasser hinter der Wehranlage mit etwa 2.5 km/h gemäßigt weiter.
Im Wasser suchten die Kinder nach kleinen Wassertieren. Sie entdeckten Eintagsfliegenlarven, Strudelwürmer und Schlammschnecken. Spannend war auch der Gründling, ein noch kleines Exemplar von 5 cm Länge.
Ein Blick in eine historische Karte zeigte einige Mäander um die Stadt Bad Köstritz, die so in der Landschaft heute nicht mehr zu finden sind. Die Unterschiede eines begradigten und eines mäandrierenden Flusslaufes testeten die Kinder in einem Versuch mit zwei unterschiedlich langen Seilen. Ein kürzeres Seil legten sie gerade auf der Wiese aus, das andere schlängelte sich daneben in zahlreichen Schleifen. Beim Testlauf waren alle Kinder entlang des mäandrierenden Seiles deutlich länger und langsamer von Start zum Ziel unterwegs als die zeitgleich startenden Kinder am geraden Seil. Die Verlängerung und Verlangsamung sind einige der gewünschten Effekte der geplanten Flussschleife hinter Bad Köstritz.
Am Donnerstag 04. August 2022 trafen sich Familien an der Weißen Elster in Gera-Untermhaus, um Rätsel zur Weißen Elster zu lösen. Bei der kurzweiligen Flussführung entdeckten sie neue Tiere unter Steinen im Flussbett der Weißen Elster. Vor allem Köcherfliegenlarven, Schnecken und junge Fische wurden mit Sieben, Keschern und Becherlupen eingefangen und bestimmt.
Rohre, die aus der Hochwasserschutzmauer herausragten, gaben Rätsel auf. Was könnte da herauskommen? Und warum ist ein Deckel drauf? Nach einigem Überlegen kamen sie zusammen auf die Lösung – das Regenwasser soll durchfließen hin zum Fluss. Jedoch das Flusswasser soll bei hohem Wasserstand nicht durch die Kanäle ins Wohngebiet aufsteigen.
Mit Ästchen und Stoppuhr stellten die Kinder fest, dass am heutigen Tage die Weiße Elster etwa 2,4 km/h schnell floss. Das ist relativ langsam.
Die Hochwasserschutzwand aus Stahlbeton ist im Kern vollständig hergestellt, aktuell wird auf der Wasserseite (Ansichtsseite verlängerter Elstersteig) eine Natursteinverblendung hergestellt. Der bisherige Bautenstand lässt die ansprechende Optik des Bauwerks am Ende schon erkennen. Der Mauerfuß ist mit in Beton gesetzten Wasserbausteinen bereits gesichert. Sobald die Verblendung vollständig ist, wird der bauzeitliche Fangedamm im Uferbereich der Weißen Elster wieder entfernt. Seinen Zweck hat er erfüllt, die Baugrube blieb während der gesamten Bauphase trocken. Die Baustelle befindet sich somit auf der Zielgeraden, da auch die Arbeiten am Dükeroberhaupt des TAWEG inklusive Notüberlauf zur Entwässerung von Niederschlagswasser abgeschlossen sind. Auf der Landseite der Uferwand wird noch die Verkehrsfläche wiederhergestellt (Pflasterarbeiten), außerdem bekommt die Uferwand noch ihre Abdeckung und einen Handlauf zur Absturzsicherung. Ein Bauende Ende August ist damit absehbar, womit sich die Maßnahme nicht zuletzt dank der sehr guten Organisation seitens Baufirma perfekt im Zeitplan befindet.
Aufgrund der Kriegshandlungen in der Ukraine musste lange auf die Lieferung der Stahlspundwände gewartet werden, in der 29. KW kam endlich die ganze Bestellung auf einen Schlag auf der Baustelle an. Mit einem Teleskopmäkler werden die Spundwandbohlen mittlerweile von der Brücke Mylauer Straße in Richtung Norden in den Untergrund gerammt. Schon gut 100 Meter sind geschafft, am Tag sind bis zu 20 Meter Fortschritt möglich. Die Rammbarkeit des Baugrunds ist aufgrund unterschiedlicher Tiefenlage des harten Felses nicht überall gleich gut, vor allem im südlichen Bereich gab es Schwierigkeiten, was auf den Bildern gut an den „überstehenden“ Spundwänden erkennbar ist. Dadurch ist es erforderlich, die Spundwand am Ende auf eine Höhe zu schneiden, bevor die Abdeckung aufgesetzt wird. Währenddessen wurde im Anschlussbereich an die Fußgängerbrücke zum Papiermühlenweg das Rohrgeländer zur Absturzsicherung gesetzt und das Gelände fertig modelliert. Nach Abschluss aller Spundwandarbeiten wird auf gut 1.800 m² zwischen Wand und Deich Oberboden angedeckt und Rasen gesät. Der Bestandsdeich wird außerdem auf einer Länge von circa 20 Metern abgetragen, um die Fläche bei Hochwasserereignissen zu entwässern.
Den Abschluss zu einem mehrjährigen Projekt zur Weißen Elster konnte die 8. Klasse der Regelschule Otto-Dix aus Gera am heutigen Tag feiern. Sie lösten ihren Gewinn aus dem Flusstagebuch-Wettbewerb von 2021 ein – eine Schlauchbootfahrt auf der Weißen Elster. Startpunkt war Berga. Ziel war ein naturnaher Abschnitt der Weißen Elster. Wälder und Felsen, Prall- und Gleithänge sowie Kiesinseln im Wasser prägen den Fluss und seine Aue in diesem Abschnitt. An der Clodramühle genossen die Kinder eine Pizza vom ansässigen Gastronom. Gestärkt ging es weiter bis zum Wehr nach Wünschendorf, bei insgesamt niedrigem Wasserstand.
Schüler der 6. Klasse nahmen sich Zeit für die Weiße Elster in Gera Untermhaus. Sie lernten eine Reihe von Insektenlarven kennen, die im Wasser leben und die Wassergüte anzeigen. Bei anschließenden Forscheraufgaben untersuchten sie die vom Menschen gemachten Veränderungen am Ufer und im Fluss. Außerdem nahmen sie einige physikalische Parameter wie die Wassertemperatur, die Struktur des Flussbettes oder die Fließgeschwindigkeit auf. Die Dynamik und Kraft des fließenden Wassers wurde dann hautnah getestet. Die warmen Temperaturen veranlassten manche Schülerinnen und Schüler zu einem Flussbad.
Am Sonntag 12. Juni 2022 konnten Kinder bei einer Flussführung Tiere in der Weißen Elster entdecken. Für die Kinder und ihre Eltern war es sehr spannend zu erfahren, wer alles im Flussbett lebt. Im Wasser tummelten sich viele kleine Fische und Fischbrut. Unter den Steinen fanden sich dann bei näherem Hinsehen verschiedene Arten von Eintagsfliegenlarven, Köcherfliegenlarven und Egeln. Sie zeigen zwar eine gute Wasserqualität an, aber der Artenreichtum war relativ gering. In den begradigten Abschnitten an der Weißen Elster in Gera gibt es kaum Strukturen, in denen die Wassertiere sich ansiedeln können. Bei Regen steigen der Pegel und die Strömungsgeschwindigkeit an. Die Tiere finden dann nicht genug Halt und Unterschlupf und werden mitgerissen. Ufer mit Abbruchkanten und Stillwasserzonen, Kies-Inseln im Flussbett, Nebenarme oder Flussschleifen würden Libellen, Schnecken, Käferlarven oder Muscheln helfen, ein Zuhause zu finden.
„Auf zu den Quellen“ kann man das Motto beschreiben, unter dem sich Regelschüler der 6. Klasse aus Bad Köstritz und ihre Lehrerin Susanne Bischoff im Mai auf eine Wanderfahrt an den Oberlauf der Weißen Elster begeben haben. In Bad Elster angekommen, blickten sie überrascht auf „ihren“ Fluss, begleitet von Aussprüchen, wie: „Das soll sie sein? So viel schmaler als bei uns.“ oder „Da ist ja kaum Wasser drin.“
Genau auf diese vergleichenden Entdeckungen des Flussgebiets im Ober- und Mittellauf kam es den Organisatoren der Wanderfahrt an. Die Exkursion ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit zu den Hochwasserschutzmaßnahmen an der Weißen Elster in Thüringen. Diese werden von der Thüringer Landgesellschaft mbH (Neustadt/Orla) geplant und mit Mitteln des Freistaats und des Europäischen Fonds zur Förderung der Regionalen Entwicklung (EFRE) finanziert.
So war der erste Forscherdrang bei den Schülerinnen und Schülern geweckt. Gemeinsam folgten sie dem Bachverlauf durch Bad Elster. Im Park am Gondelteich begegnete ihnen ein fast unscheinbares Wehr, das den Bach zweiteilte. Was das zu bedeuten hatte? Die Lösung des Rätsels erfuhren sie später. Doch erst einmal ging es mit Lupen und Stoppuhr ausgestattet auf Entdeckungsreise. Es wurden Wassertiere, Ufergestalt und Fließgeschwindigkeit untersucht. Die bei Asch in der Tschechei entspringende Weiße Elster wies durch die Parkanlagen entstandene künstliche Veränderungen auf. Durch Zufall traf die Gruppe Herrn Wunderlich, der den Grund des zweigeteilten Baches verriet. Im Jahre 1895 teilte man das Bachwasser. Der eine Teil fließt durch einen unter dem Bach angelegten Kanal weiter. Oberirdisch ist der andere Teil des Bachwassers zu sehen. Somit konnten das Kurbad und die Heilquellen seither vor Hochwasser geschützt werden.
Zu einem faszinierenden und früher sehr häufig vorkommenden Bewohner klarer Bergbäche entführte eine Wanderung entlang des Perlmuschel-Erlebnispfades. Besonders spannend war der Blick durch das Mikroskop. In einer Petrischale der Zuchtstation tanzten hunderte winzige Muscheln. In der Natur leben sie in dieser frühen Lebensphase in den Kiemen von Forellen. In der Weißen Elster und ihren Zuflüssen galten die Flussperlmuscheln lange als ausgestorben. Nach 15 Jahren komplexer Wiederansiedlungsversuche gibt es nun erste Erfolge.
In der Jugendherberge Pirk fand die Schulklasse Unterkunft. Am zweiten Exkursionstag wanderten sie entlang der aufgestauten Weißen Elster bis zur Staumauer. Nun kamen auch die technisch interessierten Schüler auf ihre Kosten. Herr Leusche, ein Mitarbeiter der Sächsischen Talsperrenverwaltung, empfing die Gruppe. Spannender Höhepunkt war der Blick auf das neue Ringkolbenventil und die in das Tosbecken herausschießenden Wassermassen. Als Brauchwasservorrat für die Textilindustrie in Plauen gebaut, dient die Talsperre Pirk nun der Wasserregulierung, der Erholung und der Stromerzeugung. Sie hat ein verhältnismäßig geringes Stauvolumen von 8,5 Millionen m³ und ein großes Einzugsgebiet von 375 km². Im Vergleich dazu stauen die fünf Talsperren der Saalekaskade 410 Millionen m³, bei einem Einzugsgebiet von 1.240 km². Für die großen Regenmassen am 2. Juni 2013 konnte die Talsperre Pirk nicht ausreichend Rückhaltevolumen bieten. Mit spannenden Eindrücken und neuen Forschungsideen für die Weiße Elster fuhr die Schulklasse zurück nach Bad Köstritz.
Kinder, Jugendliche oder Schulklassen, die sich mit der Weißen Elster beschäftigen möchten, können sich noch am derzeit laufenden Wettbewerb „Entdeckerfreuden an der Weißen Elster“ beteiligen. Einsendeschluss ist der 21. August 2022. Flussentdecker reichen dazu ein selbst gestaltetes Flusstagebuch mit Notizen, Fotos und Zeichnungen ein. Es sind analoge und digitale Formate möglich. Zu gewinnen gibt es eine Schlauchboottour auf der Weißen Elster. Der Wettbewerb wird von der Thüringer Landgesellschaft mbH ausgelobt. Alle Informationen zum Wettbewerb gibt es hier.
Auch hier ging es zügig voran. Die alte Wand wurde abgebrochen und es wurden etwa 20 Mikropfähle eingebracht, die den Kopfbalken des neuen Mauerfundaments sicher verankern. Das Fundament wurde bereits vollständig betoniert. Die Schalung für den ersten Wandabschnitt zur Bahnbrücke hin ist gestellt und die Bewehrung ist eingebaut. Bereits am 18.05.2022 wurde hier betoniert. Während der Nachbehandlung dieses Abschnitts wird der Rest der Mauer bis zur Freiheitsbrücke bewehrt und geschalt. Im Anschluss bekommt die Wand ihre Natursteinverblendung, die die Mauer am Elstersteig optisch fortführt.