Greiz Innenstadt

 

Die Innenstadt von Greiz liegt im Hochwasserrisikogebiet der Weißen Elster. Durch das Hochwasser im Mai/ Juni 2013 waren sowohl die Neustadt als auch die Altstadt erheblich überschwemmt und geschädigt. Neben technischen Hochwasserschutzmaßnahmen sind auch Maßnahmen zur ökologischen Verbesserung der Weißen Elster geplant. Des Weiteren soll das Gewässer für die Bevölkerung zugängiger und erlebbarer gemacht werden. Die dargestellten Maßnahmen sind eine Zusammenfassung und entsprechen dem aktuellen Planungsstand.

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Hochwasserschutzmaßnahmen

Der gesamte Gewässerausbau von der Brücke Mylauer Straße bis zum Greizer Park wird auf einen Abfluss von Q=420 m³/s bemessen, dies entspricht einem Hochwasserereignis, dass statistisch einmal in 100 Jahren auftritt (HQ100). Das Ereignis im Juni 2013 liegt bei diesem Wert.

Überblick zum überschwemmten Gebiet 2013 (PDF)

 

Flutkanal

Zur Errichtung eines Flutkanals laufen technische Untersuchungen und Planungen, derzeit in der Variantendiskussion (Vorplanung).

Westlich der Greizer Neustadt ist ein Korridor zur Errichtung eines Flutkanals vorhanden, um die Neustadt und Altstadt vor Hochwasserereignissen vergleichbar mit dem Junihochwasser 2013 zu schützen. Die Ausleitung sollte südlich des Elsterplatzes erfolgen, entlang der Bahntrasse sowie der B92 geführt und unmittelbar westlich von der Agentur für Arbeit mit dem Lakaigraben in die Weiße Elster geleitet werden. Der Flutkanal kann die Weiße Elster bei einem Hochwasserereignis vergleichbar mit 2013 um etwa ein Drittel des Abflusses entlasten und somit die Wasserstände um bis zu 1,10 m im Bereich des Greizer Pegels absenken.

Übersicht Komplexmaßnahme Flutkanal (PDF)

 

 

Elstersteig und Weiße Elster

Die bestehenden Hochwasserschutzanlagen sind überwiegend am Ende ihrer Nutzungsdauer, sind sanierungsbedürftig oder entsprechen in ihrem Aufbau nicht mehr den heute gültigen Regelwerken.

Die Hochwasserschutzwand am Elstersteig soll mit einem mobilen System im Falle eines Hochwassers um ca. 30cm erhöht werden. Die Hochwasserschutzwände zwischen der Freiheitsbrücke und der Friedensbrücke sowie oberhalb der Schlossbrücke sollen durch Neubauten ersetzt werden. Die maximalen Wandhöhen werden auf der Landseite 1,30 m über dem Gelände nicht überschreiten. Einige Abschnitte der bestehenden Hochwasserschutzanlagen an der Weißen Elster werden auf Grundlage des Innerstädtischen Gesamtkonzeptes vorgezogen umgesetzt.

Übersicht Maßnahmen Elstersteig (PDF)

 

Vorgezogene Maßnahmen

Die Umsetzung der drei vorgezogenen HWS-Maßnahmen ist abgeschlossen und in einer feierlichen Abschlussveranstaltung gewürdigt worden. 

R02 – Ersatzneubau HWS-Wand zwischen Freiheits- und Bahnbrücke

Aufgrund der Standsicherheitsgefährdung des Bauwerks wurde der Ersatzneubau als vorgezogene Maßnahme geplant. Die Maßnahme konnte unabhängig vom Flutkanal und den anderen Abschnitten entlang der Weißen Elster umgesetzt werden. Ende 2020 lag der Plangenehmigungsbescheid der Oberen Wasserbehörde vor. 

Lageplan Ausführungsplanung R02

 

 

 

Querschnitt Ausführungsplanung R02

 

 

 

Bestandsmauer 2021
Bestandsaufnahme der alten Ufermauer an der Bahnbrücke im Mai 2021

Mit der Baumaßnahme sollte im 2. Halbjahr 2021 begonnen werden. Der Baubeginn hat sich aufgrund der erhöhten Wasserführung im Winter 2021/ 2022 verzögert und wurde durch Quarantänen bei der Baufirma ausgebremst. Der Bauablaufplan war jedoch mit ausreichend Puffer aufgestellt worden, sodass die Fertigstellung im Herbst 2022 realistisch blieb. 

Bauarbeiten 2022
Ansicht der Bauarbeiten im April 2022

Das Foto zeigt, dass die alte Ufermauer und deren Hinterfüllung komplett abgebrochen worden sind und zur Weißen Elster hin ein Fangedamm errichtet worden ist. Im Mai 2022 wurden Mikropfähle eingebracht und das Fundament vollständig betoniert. Es erfolgte die Schalung für den ersten Wandabschnitt zur Bahnbrücke und der Einbau der Bewehrung. Im Juli 2022 waren die Bauarbeiten auf der Zielgeraden, es konnten die Hochwasserschutzwand aus Stahlbeton im Kern und auf der Wasserseite eine Natursteinverblendung hergestellt werden.

Fertige HWS-Mauer 2022
Fertigstellung der Baumaßnahme im Herbst 2022

L08 – Rückbau HWS-Wand zwischen Schlossbrücke und Hainbergbrücke

Der Bemessungswasserstand eines HQ100 lag im IST Zustand nur wenige cm über dem hinter der Mauer liegenden Gelände, so dass eine mit dem Rückbau der Mauer verbundene Uferabflachung auf einer Länge von etwa 120 m, eine Umverlegung des Elsterradweges in diesem Abschnitt in Verbindung mit einer geringfügigen rückwärtigen Geländeanhebung als vorgezogene Maßnahme zur Verbesserung von Hochwasserschutz, Gewässerstrukturgüte und der Erlebbarkeit der Weißen Elster umgesetzt werden konnte.

Bestandmauer 2021
Bestandsaufnahme der Uferwand nördlich der Hainbergbrücke im Mai 2021

Der Plangenehmigungsantrag wurde im Dezember 2020 bei der Oberen Wasserbehörde gestellt. Die Durchführung der Baumaßnahme ist im Jahr 2022 erfolgt. Mit Beginn der Bauarbeiten im März 2022 erfolgte zuerst der Rückbau der Uferwand nördlich der Hainbergbrücke und die Herstellung der neuen Böschung. Mit der Schaffung der Trasse für den neuen Radweg wurde eine Verwallung zum Kinderhaus geschaffen und der Kreuzungsbereich vor der Hainbergbrücke umgestaltet. Darüber hinaus konnte im Mai 2022 die Kanueinstiegstelle fertiggestellt werden.

Lageplan Ausführungsplanung L08

 

 

 

Regelquerschnitt Ausführungsplanung L08

 

 

 

Visualisierung der Uferböschung an der Weißen Elster nördlich der Hainbergbrücke (Vogelperspektive)

Fertigstellung Baumaßnahme 2022

Fertigstellung der Baumaßnahmen im Juni 2022

 

L13 – Sicherung Deich zwischen Fußgängerbrücke Papiermühlenweg und Brücke Mylauer Straße

Zur temporären Sicherung des Deiches wurde hier die Errichtung einer Spundwand entlang des Mittelweges auf einer Gesamtlänge von etwa 350 m vorgesehen. Eine zweite, kürzere Spundwand wurde zwischen der Geländeauffüllung südlich des Elsterplatzes und der Fußgängerbrücke Papiermühlenweg eingerammt. Durch diese Maßnahmen konnte der komplette südliche Bereich der Greizer Neustadt mit der Umsetzung gegen Hochwasserereignisse wie 2013 geschützt und der Deich schadlos sichergestellt werden.

Lageplan Ausführungsplanung L13

 

 

 

Querschnitt Ausführungsplanung L13

 

 

 

Vorbereitend wurde im 1. Halbjahr 2020 der östliche Bereich der Kleingartenanlage Flügelrad zur Baufeldfreimachung geräumt. Ende 2020 lag der Plangenehmigungsbescheid der Oberen Wasserbehörde für die Errichtung der Spundwand vor. Mit der Baumaßnahme wurde im 2. Halbjahr 2021 begonnen. Nach Nach Einrichtung der Baustelle erfolgte die Herstellung der Baustraße und des Rammplanums für die
Spundwand sowie Leitungsarbeiten.

Spundwandeinbau 2022
Einbau der Spundwände von Mai bis Juli 2022

Der Einbau der Spundwände wurde aufgrund der Kriegshandlungen in der Ukraine verzögert, da lange auf die Lieferung der Stahlspundwände gewartet werden musste. Das Bild zeigt den Einbau der Spundwandbohlen mit einem Teleskopmäkler. Die vorgezogene Baumaßnahme konnte im Herbst 2022 erfolgreich umgesetzt werden.

Fertigstellung Baumaßnahme 2022
Fertigstellung der Baumaßnahme im Herbst 2022

 

 

Ökologische Verbesserung der Weißen Elster

Habitatverbesserung im Uferbereich

Naturnahe Uferstrukturen sollen geschützt und entwickelt werden. Beispielsweise soll der naturnahe Gehölzbestand erhalten und entwickelt werden.

Übersicht Maßnahmen Greiz Innenstadt (PDF)