Was ist an der Weißen Elster geplant?
Die Weiße Elster ist ein ca. 250 Kilometer langer rechter Nebenfluss der Saale. Sie entspringt in Tschechien im Elstergebirge östlich von Aš und mündet im Süden von Halle in die Saale. Viele Menschen haben beim Hochwasser im Jahr 2013 am eigenen Leib gespürt, welche großen Gefahren von einem Fluss bei Hochwasser ausgehen können. Wer das einmal erlebt hat, schaut bei jedem starkem Regen nun mit besorgtem Blick in den Himmel und fragt sich, wie hoch das Wasser diesmal steigt oder ob die Deiche das Hochwasser zurückhalten können.
Deshalb hat das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz ein umfangreiches Vorhaben in Auftrag gegeben, um an der Weißen Elster gleich „zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen“
Und zwar:
die Menschen in den Städten und Dörfern vor Hochwasser besser schützen…
…und der Weißen Elster wieder mehr Raum geben!
Das Projektgebiet für die Maßnahmen an der Weißen Elster erstreckt sich von der Landesgrenze Sachsen / Thüringen flussabwärts bis zur Landesgrenze Thüringen / Sachsen-Anhalt und ist in drei Bereiche eingeteilt: Weiße Elster Nord, Weiße Elster Mitte und Weiße Elster Süd. Bauherren für das gesamte Projekt sind in unterschiedlichen Bereichen zum einen das Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) und zum anderen die Thüringer Landgesellschaft mbH (ThLG), die in Geschäftsbesorgung des TLUBN tätig ist.
Alle Planungsabschnitte liegen im Hochwasserrisikogebiet der Weißen Elster. In ihnen sind neben Hochwasserschutzmaßnahmen auch Maßnahmen zur Reaktivierung von Überschwemmungsflächen in der Elsteraue, sogenannten Retentionsräumen, geplant. Darüber hinaus sollen auch Maßnahmen zur ökologischen Strukturverbesserung der Weißen Elster dazu beitragen, den natürlichen Hochwasserrückhalt zu verbessern und die Europäische Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen.
Alle Maßnahmen sind in den beiden Thüringer Landesprogrammen Hochwasserschutz 2016–2021 sowie Gewässerschutz 2016-2021 verankert. Das Hochwasserschutzkonzept für die Weiße Elster ist eine weitere Grundlage für die Planungen der Hochwasserschutzmaßnahmen. Es wurde 2012/2013 erstellt und nach dem Hochwasser bis 2015 überarbeitet.
Um die betroffenen Anlieger aber auch die breite Bevölkerung frühzeitig über die geplanten Maßnahmen zum Hochwasserschutz und zur Gewässerentwicklung zu informieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Beteiligung. Dabei möchte die Thüringer Landgesellschaft mbH als einer der Bauherren bereits in der Planungsphase mit den Betroffenen nach Lösungen suchen, die allgemeine Akzeptanz finden und damit erhebliche Konflikte im Zuge des Genehmigungsverfahrens vermeiden.