Crossen-Ahlendorf
Die Gemeinde Crossen und der Ortsteil Ahlendorf liegen im Hochwasserrisikogebiet der Weißen Elster. Durch das Hochwasser im Mai/ Juni 2013 war die Gemeindefläche erheblich überschwemmt und geschädigt. Neben technischen Maßnahmen für die Verringerung des Hochwasserrisikos sind auch Gewässerstrukturmaßnahmen im weiteren Umfeld der Gemeinden geplant.
Die dargestellten Maßnahmen sind eine Zusammenfassung und entsprechen dem Planungsstand vom 27. März 2018, der in der Bürgerinformationsveranstaltung in Crossen vorgestellt wurde. Einen Rückblick auf die Veranstaltungen finden Sie hier. Für detaillierte Informationen und weitergehende Fragen benutzen Sie bitte unser Kontaktformular.
Hochwasserschutzmaßnahmen
Crossen linksseitig
Hauptziel der Planung für die Ortschaften Crossen und Ahlendorf ist die Herstellung eines ortsnahen Hochwasserschutzes. In Crossen wird der Deich an den Bahndamm angeschlossen und in leichter Biegung bis zur Landesstraße L1374 gezogen. Der Deich wird flach ansteigen und eine insgesamt 10 Meter breite Krone besitzen. An dem zu überbrückenden Graben wird ein Siel eingebaut, durch das Binnenwasser abgeleitet und im Hochwasserfall notfalls über den Deich gepumpt werden kann.
Crossen rechtsseitig/ Mühlberg
Die Schleifung des Leitdeiches hat im Falle eines Hochwassers HQ100 einen beruhigenden Einfluss auf den Wasserspiegel für Crossen rechtsseitig der Weißen Elster von rund 10 cm. Die unterstrom geplanten Maßnahmen führen zur Entlastung des Crossener Wehrs und im Hochwasserfall HQ100 zu einer Wasserspiegelabsenkung in der Ortschaft um bis zu 20 cm. Daher sollen für die Anwohner am Mühlberg vorrangig Entwässerungsmöglichkeiten geschaffen und der Objektschutz forciert werden.
Sanierung des Deiches am Floßhaus
Der linksseitige gelegene Bestandsdeich am Floßhaus vor dem Crossener Wehr wird mit einer Spundwand zusätzlich gesichert und baulich an den Bahndamm angebunden. Dies ist vor allem durch die, insbesondere bei Hochwasser, hohen Fließgeschwindigkeiten an dieser Stelle notwendig.
Crossener Wehr und Leitdeich
Am Wehr soll ein Mindestwasserabfluss über das Wehr (0,6m²/s) und den denkmalgeschützten Floßgraben (0,5m²/s) garantiert werden. Jedoch soll aus hydraulischen Gründen der in Fließrichtung gesehen rechtsseitig liegende Altarm zum Hauptgewässer werden (3,9m²/s). Auf Höhe des Leitdeichs hinter dem Crossener Wehr werden beide Strömungsgewässer wieder zusammen geführt. Zugunsten von natürlichen Überflutungsflächen soll der Leitdeich selbst vollständig geschliffen und auf Geländeniveau abgetragen werden.
Ahlendorf
Für die Ortslage Ahlendorf ist eine circa 120 cm hohe Hochwasserschutzmauer mit geringem Platzbedarf geplant. Die Hochwasserschutzmauer verläuft nah an der vorhandenen Bebauung und wird in möglichst großem Abstand zum Bahndamm geführt, um dem Floßgraben Raum zu geben.
Gewässerstrukturmaßnahmen
Die erforderlichen Hochwasserschutzmaßnahmen werden im Planungsabschnitt mit etlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur verknüpft. Mit dem Beseitigen von hydraulischen Engstellen, mit dem Ausnutzen von Überflutungsflächen und durch die Schaffung neuer Gewässerverläufe wird die Weiße Elster und ihre Aue wieder in einen natürlicheren Zustand versetzt. In dem Maße, wie dem Fluss wieder mehr Raum gegeben wird, kann auch die Betroffenheit bei Hochwasser im Bereich Mühlberg und in den weiter stromauf liegenden Ortschaften wie Silbitz und Tauchlitz gesenkt werden. Mit der Reaktivierung des Altarmes wird die ökologische Durchgängigkeit für Fische am Crossener Wehr wiederhergestellt. Auf Höhe der Ortslage Ahlendorf ist in Fließrichtung gesehen, rechts der Weißen Elster die Neuanlage eines Altarmes geplant. Altarme besitzen als sogenannte „Strahlursprünge“ großen gewässerökologischen Wert.